Die Übersiedlung der Buchstaben.
Prosa ist ein neues Zuhause.
Prosa ist der ideale Bildrahmen.
Zwei Sprach-Räume im Gehirn und meinem Gedanke, Japanisch und Deutsch, wie ein grosser Saal und eine kleine Kinderstube, meine Muttersprache und die alltägliche Sprache an meinem Wohnort am See.
Sie sind miteinander KEINE Übersetzung. Es ist nicht wie ein Blattpapier, wenn man vordere und hintere Seite wendet. Jedes Wort kommt direkt aus einem der beiden Sprachen-Räume heraus, jedes als ein neues Blättchen.
Es ist auch ein "Essay-Raum", ein abenteuerlicher "Versuchs-Raum". Die Worte, die quellen aus mir heraus, bisher auf Papier nur allein im stillen Zimmer, dies im digitalen Universum, in der Internet-Luft, zu zerstreuen und mit meinem Namen öffentlich zu machen ist meine neue Herausforderung, dass ich mein richtiges "ich" irgendwo in dieser Welt hinterlassen kann.
Ich als kleines Mädchen wollte das niemanden lesen lassen und auch niemand sehen lassen, wie ich schreibe. Schreiben war für mich etwas geheimnisvolles, nun, nur ich habe fest geglaubt, dass ich das nicht veröffentlich machen darf.
Alle Notizbücher, Tagebücher und Hefte, welche ich bisher geschrieben habe, warf ich zu einem Zeitpunkt alle weg. Weil sie nicht für zu "lesen" und zu "erinnern" sind, sondern nur für das "schreiben" sind. Dieses Tun gibt mir eine Bestätigung wie "Ich lebe gerade im Moment, nicht in der Erinnerung und Vergangenheit".
Damit fühle ich mich frei, da ich die Vergangenheit nie wieder erfahren muss.
Es gibt tatsächlich nur "JETZT". "Jetzt" heisst für mich zu schreiben.
Eigentlich ist es mir egal, welche Nationalität ich habe. Auf die Frage der Identität mit Ländern, zu antworten finde ich nichtssagend. Das Einzige was mir etwas bedeutet ist, die "Muttersprache". In der Muttersprache baut man auf und man zeigt die Kultur, Gedanken, Glaube, Tatsachen, Gewohnheit und Teile der Persönlichkeit.
Warum ich jeden Tag auf Papier schreiben will/muss, weil "schreiben" für mein Leben so wichtig ist und meine Seele so leicht, klar und reich macht.
Die Freiheit der innderen Quellen.
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