Wer bin ich?

 

 

Wer bin ich?
 
Es gab immer den reinen,innerlichen Wunsch in mir für das ganze Leben, bis jetzt, dass ich mein eigenes Leben nur in meiner Schrift und Worten haben kann. 
Wie ich gelebt habe, was ich bin, steht nirgendwo ausserhalb dieser Worte. Das passt mir als Leben, da ich nur die richtigen Worte auswähle und schreibe, weg zu sein von einer Berufsbezeichnung und von der Schublade der Gesellschaft.
 
 
In der menschlichen Sozietät ist es mir überhaupt nicht wichtig Haltung zu zeigen und mich anerkannt zu machen, wer ich bin, was bin ich, wo und wie lebe ich, wie ich aussehe, wie fleissig und erfolgreich ich bin. 
 
Meine ideale Form als Wesen in der Gesellschaft zeigt sich nur in meinen Worten und Texten, durch meine Beobachtung und Entdeckung der Umgebung und dem Alltag.
 
 
Es ist schon viel, eine lange Zeit vergangen in meiner Unbewusstheit.
 
Als ich diese eine Tatsache in mir festgestellt habe, war es wahrscheinlich bereits etwas spät.
 
 
Ein Denkrahmen;
"Ich muss so sein als .... .",
so habe ich mich im ganzen Leben jeder Situation vollkommen unbewusst angepasst. 
 
Ich war ausschliesslich ernsthaft, fleissig und treu in diesem Rahmen
"Ich muss so sein als ...",
obwohl mich nie jemand dazu gezwungen hat das zu glauben. 
 
Ich habe gern diese Art zu leben selber gewählt. Nur war ich bloss ein hilfloser Nicht-Wissender.
 
 
 
Seit ich dies in mir klar bemerkt habe, habe ich das Gefühl, dass es nicht richtig ist, wenn meine Persönlichkeit und Figur meinen Bekannten so falsch in Erinnerung bleibt.     An meinem Lebensende, wenn die Leute an mich denken, da möchte ich mich nicht im Rahmen "Ich muss so sein als ..." belassen.       
 
Was diese Person (ich) geliebt hat, wo diese Person (ich) ihre Leidenschaft hingegeben hat, gab es alles noch nicht in meinem bisherigen Leben. Die Leute wissen das noch nicht, sie müssen auch nicht.   Aber jede hat den Wunsch, dass man die Menschen wissen lassen möchte, wo und wofür man reine Liebe und Leidenschaft gehabt hat.   Genau so möchte ich es auch richtig wissen von den anderen Leute, was sie richtig und ehrlich lieben. Meine Bitte wäre auch: lasst mich möglichst viele ehrliche Geschichten von Euch wissen.        
 
 
Jede Mensch bekommt seine Lebenszeit. Was machen wir damit?   Ich kann gut verstehen, dass meine Zeit auch irgendwann ihre Grenze hat. Als ob ich mein Testament jeden Tag neu mache und es in die Tagesschublade hineinlege, schreibe ich jeden Tag direkt meine Worte, ohne Schmuck.  
 
 
Ein Büchlein in der Hand haltend um sich still darin zu vertiefen. Darin hin und wieder zu blättern, wenn man sich einsam fühlt.  Ein Wiedersehen, immer von neuem, Sicht und Sinn von lebenden Wesen,von Wesen die gelebt haben. Von solch unvergänglichen Wortsammlungen möchte ich auch Teil sein.
 
 

 

 


2018

 


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